Ein kleines Wunder
Unglaublich flexibel, so robust, dass sie heißem Asphalt genauso standhält wie gefrorenem Boden, und gleichzeitig so empfindlich, dass sie nicht nur kleinste Temperaturschwankungen wahrnehmen, sondern dem Hund auch im Bruchteil einer Millisekunde melden kann, wenn er auf etwas Spitzes oder Scharfes tritt (wer rechtzeitig den Fuß anhebt, statt auf etwas Scharfes oder Spitzes zu treten, bleibt unverletzt) - das alles zusammengenommen ist eine Hundepfote.
Mal ganz davon abgesehen: Wer kann einer Hundepfote, die ein Hund einem reicht, widerstehen?
Anatomisch sind Pfoten ähnlich aufgebaut wie menschliche Hände:
Vier durch Hautlappen miteinander verbundene Zehen tragen das Gewicht, der fünfte Zeh (vergleichbar unserem Daumen) sitzt ein wenig höher am Vorderlauf. Ob er eine Funktion hat oder nicht ist nicht geklärt.
Manchen Welpen wird er wenige Tage nach der Geburt abgeschnitten wo hingegen bei einigen Rassen das Fehlen dieses Daumen sogar ein Zuchtausschlusskriterium ist.
Tatsächlich ist dieser Daumenzeh durch schmerzempfindliches Gewebe, Knochen und ein funktionierendes Gelenk mit dem Lauf verbunden. Wie jeder andere der vier Zehen hat auch er einen Ballen.
Und diese Ballen haben es in sich: Die Haut, die sie schützt, ist mit rund 1800 Mikrometer etwa 50-mal dicker als die restliche Haut am Hundekörper und wird sehr gut durchblutet. Unverwechselbar wie der Abdruck eines Fingers ist die Hundepfote aber nicht.
Hunde sind „Zehengänger“, das heißt, sie laufen so als wenn wir auf Zehenspitzen gehen würden.
Unglaublich flexibel, so robust, dass sie heißem Asphalt genauso standhält wie gefrorenem Boden, und gleichzeitig so empfindlich, dass sie nicht nur kleinste Temperaturschwankungen wahrnehmen, sondern dem Hund auch im Bruchteil einer Millisekunde melden kann, wenn er auf etwas Spitzes oder Scharfes tritt (wer rechtzeitig den Fuß anhebt, statt auf etwas Scharfes oder Spitzes zu treten, bleibt unverletzt) - das alles zusammengenommen ist eine Hundepfote.
Mal ganz davon abgesehen: Wer kann einer Hundepfote, die ein Hund einem reicht, widerstehen?
Anatomisch sind Pfoten ähnlich aufgebaut wie menschliche Hände:
Vier durch Hautlappen miteinander verbundene Zehen tragen das Gewicht, der fünfte Zeh (vergleichbar unserem Daumen) sitzt ein wenig höher am Vorderlauf. Ob er eine Funktion hat oder nicht ist nicht geklärt.
Manchen Welpen wird er wenige Tage nach der Geburt abgeschnitten wo hingegen bei einigen Rassen das Fehlen dieses Daumen sogar ein Zuchtausschlusskriterium ist.
Tatsächlich ist dieser Daumenzeh durch schmerzempfindliches Gewebe, Knochen und ein funktionierendes Gelenk mit dem Lauf verbunden. Wie jeder andere der vier Zehen hat auch er einen Ballen.
Und diese Ballen haben es in sich: Die Haut, die sie schützt, ist mit rund 1800 Mikrometer etwa 50-mal dicker als die restliche Haut am Hundekörper und wird sehr gut durchblutet. Unverwechselbar wie der Abdruck eines Fingers ist die Hundepfote aber nicht.
Hunde sind „Zehengänger“, das heißt, sie laufen so als wenn wir auf Zehenspitzen gehen würden.
Beschleunigen
und bremsen
Der Lauf des Hundes muss gedämpft werden, denn wenn ein Hund über die Wiese rennt, ist die Belastung groß: Durchschnittlich 60% Prozent ihres Körpergewichts tragen Hunde mit den Vorderpfoten, die deshalb auch immer etwas größer sind als die Hinterpfoten.
Zur Veranschaulichung für die Belastung, der eine Hundepfote ausgesetzt ist, hier nun ein paar Rechenbeispiele: Beginnt der Hund zu traben, kommen Beschleunigungskräfte hinzu. Die Belastung jeder Pfote steigt auf ungefähr das Körpergewicht des Hundes. Fällt er in den Galopp, ist es sogar das Doppelte.
Das Bein eines nur 2-3 kg schweren Hundes (z.B. eines Chihuahuas) trägt dann ungefähr das Gewicht eines Dackels, ein 13 kg schwerer Hund (z.B. ein Cockerspaniel) die Masse einen großen Jagdhunds, und bei einem bis 75 kg schweren Hund (z. B. eine Dogge) ist es, als würde dieser Hund sein Herrchen und Frauchen auf dem Nacken tragen. Besonders belastet werden die Pfoten, wenn die Tiere sich in die Kurve legen. Dann nämlich kommen zu den Beschleunigungskräften noch die Vertikalkräfte hinzu. Und diese zerren mit enormer Kraft an den Pfoten, weil Hunde - anders als wir Menschen - in der Kurve keine Geschwindigkeit verlieren.
Spätestens beim Stopp zeigt sich, wie faszinierend die Pfoten konstruiert sind. Mit dem Mehrfachen des Hundegewichts werden die Zehen auf den Boden gedrückt, wobei sie sich an der Spitze spreizen und so ihre Fläche vergrößern (ein Prinzip, das von Reifenherstellern nachgeahmt wurde). Pfotengänger berühren den Boden beim Laufen nur über die Zehen. Dabei werden sie von ihren Ballen getragen, den erhabenen, unbehaarten Partien der Haut, die von Muskeln oder von einem Polster verdickter Unterhaut unterlagert sind.
Der Lauf des Hundes muss gedämpft werden, denn wenn ein Hund über die Wiese rennt, ist die Belastung groß: Durchschnittlich 60% Prozent ihres Körpergewichts tragen Hunde mit den Vorderpfoten, die deshalb auch immer etwas größer sind als die Hinterpfoten.
Zur Veranschaulichung für die Belastung, der eine Hundepfote ausgesetzt ist, hier nun ein paar Rechenbeispiele: Beginnt der Hund zu traben, kommen Beschleunigungskräfte hinzu. Die Belastung jeder Pfote steigt auf ungefähr das Körpergewicht des Hundes. Fällt er in den Galopp, ist es sogar das Doppelte.
Das Bein eines nur 2-3 kg schweren Hundes (z.B. eines Chihuahuas) trägt dann ungefähr das Gewicht eines Dackels, ein 13 kg schwerer Hund (z.B. ein Cockerspaniel) die Masse einen großen Jagdhunds, und bei einem bis 75 kg schweren Hund (z. B. eine Dogge) ist es, als würde dieser Hund sein Herrchen und Frauchen auf dem Nacken tragen. Besonders belastet werden die Pfoten, wenn die Tiere sich in die Kurve legen. Dann nämlich kommen zu den Beschleunigungskräften noch die Vertikalkräfte hinzu. Und diese zerren mit enormer Kraft an den Pfoten, weil Hunde - anders als wir Menschen - in der Kurve keine Geschwindigkeit verlieren.
Spätestens beim Stopp zeigt sich, wie faszinierend die Pfoten konstruiert sind. Mit dem Mehrfachen des Hundegewichts werden die Zehen auf den Boden gedrückt, wobei sie sich an der Spitze spreizen und so ihre Fläche vergrößern (ein Prinzip, das von Reifenherstellern nachgeahmt wurde). Pfotengänger berühren den Boden beim Laufen nur über die Zehen. Dabei werden sie von ihren Ballen getragen, den erhabenen, unbehaarten Partien der Haut, die von Muskeln oder von einem Polster verdickter Unterhaut unterlagert sind.
robust
und ausdauernd
Im Gegensatz zu den Pfoten können die Gelenke des Hundes solch eine Belastung auf Dauer nicht verkraften Die Hundepfote nutzt sich nicht ab. Natürlich gibt es auch mal aufgescheuerte Pfoten, die aber nicht durch normales Laufen entstehen. "In der Regel steht hinter solchen Verletzungen eine für den Hund unnatürliche Situation wie zum Beispiel eine panikartige Flucht über Asphalt, bei der unnatürlich viel Druck auf die Pfote kommt", erklärt Dr. Andreas Engelke, Facharzt für Kleintierkunde in Quickborn. Scherben, Eiskristalle oder scharfkantige Kiesel können den Ballen aufschneiden. "Wund laufen", weiß der Experte, "können sich Hunde unter normalen Alltagsbedingungen aber nicht."
In einer Studie über den Bewegungsablauf von Hunden - durchgeführt am Institut für Spezielle Zoologie und Evolutionsbiologie in Jena - wurde deutlich, warum auch untrainierte Hunde mehrere Kilometer neben einem Fahrrad herlaufen können. Der Grund: Hunde verbrauchen dank ihrer Pfoten beim Laufen kaum Energie. "Beim Auftreten werden die Gelenke gestaucht und die Muskeln und Sehnen gedehnt", erklärt der Studienleiter, Professor Martin Fischer. Beim sogenannten Abfußen (dem Abstemmen der Pfote vom Boden) wird die durch Dehnung im Körper gespeicherte Energie freigesetzt: Muskeln und Sehnen schnellen dann wie eine Feder zurück. Das soll jetzt nicht heißen, dass man einen untrainierten Hund längere Strecken am Fahrrad laufen lassen sollte!Der Hund ist ein Pfotengänger und berührt den Boden beim Laufen nur mit den Zehen. Dabei wird er von seinen Ballen getragen. Im Trab läuft der Hund leicht nach vorn geduckt, weil er die Schwerkraft nutzt. "Durch die über seinen Bewegungsapparat zurückgewonnene Energie in Verbindung mit dem nach vorne verlagerten Schwerpunkt laufen Hunde im Trab fast von allein", erklärt Professor Fischer. Dadurch sind beeindruckende Leistungen möglich. Zum Beispiel beim Iditarod, dem mit mehr als 1.800 Kilometer Strecke längsten Schlittenhunderennen der Welt von Anchorage in Alaska in die Stadt Nome, laufen die schnellsten Gespanne nach etwa neun Tagen durchs Ziel. Das sind 200 Kilometer am Tag. Jeden Tag! Unglaublich! Allerdings sind das hochtrainierte Gespanne und keine Haus- und Familenhunde!
Im Gegensatz zu den Pfoten können die Gelenke des Hundes solch eine Belastung auf Dauer nicht verkraften Die Hundepfote nutzt sich nicht ab. Natürlich gibt es auch mal aufgescheuerte Pfoten, die aber nicht durch normales Laufen entstehen. "In der Regel steht hinter solchen Verletzungen eine für den Hund unnatürliche Situation wie zum Beispiel eine panikartige Flucht über Asphalt, bei der unnatürlich viel Druck auf die Pfote kommt", erklärt Dr. Andreas Engelke, Facharzt für Kleintierkunde in Quickborn. Scherben, Eiskristalle oder scharfkantige Kiesel können den Ballen aufschneiden. "Wund laufen", weiß der Experte, "können sich Hunde unter normalen Alltagsbedingungen aber nicht."
In einer Studie über den Bewegungsablauf von Hunden - durchgeführt am Institut für Spezielle Zoologie und Evolutionsbiologie in Jena - wurde deutlich, warum auch untrainierte Hunde mehrere Kilometer neben einem Fahrrad herlaufen können. Der Grund: Hunde verbrauchen dank ihrer Pfoten beim Laufen kaum Energie. "Beim Auftreten werden die Gelenke gestaucht und die Muskeln und Sehnen gedehnt", erklärt der Studienleiter, Professor Martin Fischer. Beim sogenannten Abfußen (dem Abstemmen der Pfote vom Boden) wird die durch Dehnung im Körper gespeicherte Energie freigesetzt: Muskeln und Sehnen schnellen dann wie eine Feder zurück. Das soll jetzt nicht heißen, dass man einen untrainierten Hund längere Strecken am Fahrrad laufen lassen sollte!Der Hund ist ein Pfotengänger und berührt den Boden beim Laufen nur mit den Zehen. Dabei wird er von seinen Ballen getragen. Im Trab läuft der Hund leicht nach vorn geduckt, weil er die Schwerkraft nutzt. "Durch die über seinen Bewegungsapparat zurückgewonnene Energie in Verbindung mit dem nach vorne verlagerten Schwerpunkt laufen Hunde im Trab fast von allein", erklärt Professor Fischer. Dadurch sind beeindruckende Leistungen möglich. Zum Beispiel beim Iditarod, dem mit mehr als 1.800 Kilometer Strecke längsten Schlittenhunderennen der Welt von Anchorage in Alaska in die Stadt Nome, laufen die schnellsten Gespanne nach etwa neun Tagen durchs Ziel. Das sind 200 Kilometer am Tag. Jeden Tag! Unglaublich! Allerdings sind das hochtrainierte Gespanne und keine Haus- und Familenhunde!
Zum
Schluss – Schutz im Winter
Die Pfoten des Hundes sind äußerst empfindlich. Kitzelt man seinen Hund mal an den Zehen, zieht er sie sofort weg.
Die rauen, grau-schwarzen, verhornten, irgendwie unförmigen und stabilen Fettpolster stecken voller Rezeptoren. Sie erkennen Temperaturveränderungen, Berührung, Vibration und Schmerz.
Forscher vermuten überdies, dass aus den Sohlenballen beim Scharren Duftstoffe herausgedrückt werden, durch die der Hund eine „Ich-war-hier-Nachricht“ hinterlässt-zusätzlich zu seiner Duftmarkierung-und sie auch über hoch fliegende Erdpartikel in die Gegend schleudert. Man könnte auch sagen: “Mehr protzen geht nicht.“ Die Unterhaut der Hundeballen weist sehr viel Fettgewebe mit Schweißdrüsen auf und ist durch Haltebänder aus kollagenen und elastischen Fasern, die radiär-netzförmig angeordnet sind, gekammert. Diese Bänder strahlen von der Lederhaut in die Unterhaut ein und verankern den Ballen an dem unterliegenden Bindegewebe und am Skelett.
In der amerikanischen Fachzeitschrift "Veterinary Dermatology" wurde übrigens eines der großen Alltagsgeheimnisse der Hundepfote gelüftet. Japanische Forscher der Yamazaki Gakuen University in Tokyo hatten gefragt, wie es möglich sei, dass Hunde sich im Winter mit einem dichten Fell gegen die Kälte schützen müssen, aber auch bei strengen Minustemperaturen stundenlang im Schnee stehen können, ohne kalte Füße zu bekommen.
Von Freunden und Bekannten borgten sie sich Hunde aus, legten deren Pfoten unter ein Elektronenmikroskop und stellten fest, dass Hunde es im Winter wie die Pinguine machen: Die Blutkreisläufe, die bei allen Säugetieren getrennt verlaufen, die arteriellen (sauerstoffreiches Blut wird vom Herzen wegtransportiert) und venösen (sauerstoffarmes Blut fließt zum Herzen hin), bilden in der Hundepfote ein engmaschiges Netz, das dafür sorgt, dass alle Blutgefäße in den Pfoten immer auf Körpertemperatur gehalten werden.
An den Hundepfoten befinden sich die einzigen Schweißdrüsen, die der Hund überhaupt hat. Im Sommer hinterlässt er an besonders heißen Tagen sogar manchmal feuchte Abdrücke auf dem Boden.
Wer einmal an einer Hundepfote riecht, erlebt möglicherweise eine olfaktorische (geruchliche) Überraschung:
Von angenehm nussig bis hin zu Käsefuß ist alles möglich.
Die Pfoten des Hundes sind äußerst empfindlich. Kitzelt man seinen Hund mal an den Zehen, zieht er sie sofort weg.
Die rauen, grau-schwarzen, verhornten, irgendwie unförmigen und stabilen Fettpolster stecken voller Rezeptoren. Sie erkennen Temperaturveränderungen, Berührung, Vibration und Schmerz.
Forscher vermuten überdies, dass aus den Sohlenballen beim Scharren Duftstoffe herausgedrückt werden, durch die der Hund eine „Ich-war-hier-Nachricht“ hinterlässt-zusätzlich zu seiner Duftmarkierung-und sie auch über hoch fliegende Erdpartikel in die Gegend schleudert. Man könnte auch sagen: “Mehr protzen geht nicht.“ Die Unterhaut der Hundeballen weist sehr viel Fettgewebe mit Schweißdrüsen auf und ist durch Haltebänder aus kollagenen und elastischen Fasern, die radiär-netzförmig angeordnet sind, gekammert. Diese Bänder strahlen von der Lederhaut in die Unterhaut ein und verankern den Ballen an dem unterliegenden Bindegewebe und am Skelett.
In der amerikanischen Fachzeitschrift "Veterinary Dermatology" wurde übrigens eines der großen Alltagsgeheimnisse der Hundepfote gelüftet. Japanische Forscher der Yamazaki Gakuen University in Tokyo hatten gefragt, wie es möglich sei, dass Hunde sich im Winter mit einem dichten Fell gegen die Kälte schützen müssen, aber auch bei strengen Minustemperaturen stundenlang im Schnee stehen können, ohne kalte Füße zu bekommen.
Von Freunden und Bekannten borgten sie sich Hunde aus, legten deren Pfoten unter ein Elektronenmikroskop und stellten fest, dass Hunde es im Winter wie die Pinguine machen: Die Blutkreisläufe, die bei allen Säugetieren getrennt verlaufen, die arteriellen (sauerstoffreiches Blut wird vom Herzen wegtransportiert) und venösen (sauerstoffarmes Blut fließt zum Herzen hin), bilden in der Hundepfote ein engmaschiges Netz, das dafür sorgt, dass alle Blutgefäße in den Pfoten immer auf Körpertemperatur gehalten werden.
An den Hundepfoten befinden sich die einzigen Schweißdrüsen, die der Hund überhaupt hat. Im Sommer hinterlässt er an besonders heißen Tagen sogar manchmal feuchte Abdrücke auf dem Boden.
Wer einmal an einer Hundepfote riecht, erlebt möglicherweise eine olfaktorische (geruchliche) Überraschung:
Von angenehm nussig bis hin zu Käsefuß ist alles möglich.
Quelle:
Philip Alsen (Wissenswertes rund um den Hund)