Diese
drei Begriffe werden in der Hundeerziehung bisweilen recht strapaziert.
Ich
möchte Ihnen heute meine Sichtweise
dieser so grundlegenden Begriffe erläutern.
Zunächst
einmal kann man diese Begriffe in der Hundeerziehung nicht voneinander trennen,
geschweige denn einzeln betrachten.
Meiner
Meinung nach bilden sie ein Dreigestirn, ein Gesamtpaket, was sich gegenseitig
bedingt.
Das
eine resultiert aus dem andern und alle beeinflussen sich gegenseitig.
Bindung,
Vertrauen und Verlässlichkeit sind die Eckpfeiler einer Mensch-Hund-Beziehung,
der Maßstab dieser Beziehung und bilden somit das Gerüst, auf dem diese
Beziehung steht.
Bindung,
Vertrauen und Verlässlichkeit beruhen auf Gegenseitigkeit. Was ist damit
gemeint?
Der
Mensch muss eine Bindung zu seinem Hund haben und umgekehrt. Hier stellt sich
die Frage: „Was ist eine Bindung?“ Ich denke, jeder Mensch (und auch jeder
Hund) versteht darunter etwas anderes. Dies herauszufinden ist eine der ersten
– und vielleicht auch schwierigsten – Aufgaben.
Ebenso
muss ein gegenseitiges Vertrauen bestehen. Der Mensch muss seinem Hund
vertrauen und der Hund muß darauf vertrauen, dass sein Mensch die Situation im
Griff hat.
Genauso
verhält es sich mit der Verlässlichkeit. Mensch und Hund müßen sich aufeinander
in jeder Situation verlassen können.
Dies
alles geschieht nicht aus dem Nichts heraus oder wird einem gar geschenkt
(quasi als Zubehör zu seinem Hund). Man muss schon etwas dafür tun. Man muss
diese Beziehung pflegen und erhalten, denn nur dann kann sie einzigartig, tief
und dauerhaft sein.
Bindung,
Vertrauen und Verlässlichkeit haben ganz viel mit Selbstreflektion und
beiderseitigem Verstehen zu tun. Für uns Menschen heißt das, dass wir die Bedürfnisse,
Eigenarten, Liebenswürdigkeiten und den Charakter unserer Hunde – und auch von
uns selbst- kennen sollten. Der Hund kennt uns wiederum ganz genau (vielleicht
sogar besser als wir uns selbst).
Dieser
Entwicklungsprozess ist sicherlich nicht einfach und es wird den einen oder
anderen Rückschritt geben, aber es lohnt sich.
Zum
Abschluss habe ich noch ein kleines Gedankenspiel für Sie:
Stellen
Sie sich vor, Sie wollten für Ihren Hund eine Kontaktanzeige aufgeben. Was
würden Sie da schreiben?
Jens Eikelmann
Hundeschule Fränkische Schweiz