Unser Welpe ist ein Junghund geworden-und nichts geht mehr…

Jetzt lebt unser Welpe schon eine geraume Zeit bei uns im Haushalt und entwickelt sich prächtig. 

Wir haben an alles gedacht und ihm geht es sehr gut bei uns. 

Aber auf einmal ist nichts mehr wie vorher. Was sonst so gut funktionierte, wie z.B. „Sitz“, „Platz“ und „Hier“ klappt nun gar nicht mehr oder nur ansatzweise. 

Was ist denn bloß los? Haben wir etwas falsch gemacht? 

Viele Welpen-Besitzer haben so eine Situation wohl schon erlebt (oder werden sie vielleicht noch erleben) und sich auch diese Fragen gestellt haben.

Was hier passiert, ist nicht der Weltuntergang in der Mensch-Hund-Beziehung, sondern eine normale Entwicklungsphase unserer Hunde. Sie kommen genauso wie wir Menschen in die Pubertät (oder  in die „Schnöselphase“). 

Der Beginn der Pubertät (nennen wir es ruhig so) ist von Hund zu Hund unterschiedlich und genauso die Dauer. Über den Daumen kann man sagen, dass die Phase bei Hündinnen mit der ersten Läufigkeit und bei Rüden mit dem „Beinchenheben“ beginnt und sie dauert etwa ein halbes Jahr. Wie gesagt, das sind nur ca.-Werte.

Was passiert in dieser Phase der Entwicklung? 

Jetzt laufen mehrere Prozesse gleichzeitig beim Hund ab:

Zum einen beginnt eine vermehrte Produktion von Testosteron bzw. Östrogen und das Gehirn strukturiert sich um. Hierbei werden die Verknüpfungen im Gehirn neu geschaltet und auch sogar einige gelöscht. Bisher hat der kleine Welpe alles Erlebte, Neue und Interessante wie ein Schwamm aufgesaugt und jetzt wird geprüft, ob dieses alles gebraucht wird und wenn ja, in welchem Umfang.

In dieser Phase der Entwicklung wird vom Hund auch gerne die Rangfolge bzw. die Führungsposition des Menschen oder der Sinn bestimmter Übungen in Frage gestellt.

Bitte denken Sie daran, dass Ihr Hund sich nicht aus Böswilligkeit so verhält, sondern er kann nicht anders.

Man kann sich denken, dass der junge Hund jetzt einiges erlebt und womöglich auch recht verwirrt ist. Wichtig für uns Menschen ist nun, unseren jungen Hund durch diese schwierige Phase hindurch zu begleiten und zu führen. Das geht umso leichter, je mehr man auf bisher Gelerntes zurückgreifen kann und das mit seinem Hund weiterhin übt und ihn fördert und fordert. 

Vorsicht bitte: Ich meine damit nicht, dass man den kleinen Welpen mit Training und Übungen überschütten soll. 

Mein Aufruf heißt hier: „Lasst die Hunde erwachsen werden!“

Wer jetzt die Hände in den Schoß legt oder gar aufgibt, der verpasst eine große Chance im Zusammenleben mit seinem Hund.



 Jens Eikelmann
Hundeschule Fränkische Schweiz

Bindung - Vertrauen - Verlässlichkeit


Diese drei Begriffe werden in der Hundeerziehung bisweilen recht strapaziert.
Ich möchte Ihnen heute meine Sichtweise  dieser so grundlegenden Begriffe erläutern.
Zunächst einmal kann man diese Begriffe in der Hundeerziehung nicht voneinander trennen, geschweige denn einzeln betrachten.

Meiner Meinung nach bilden sie ein Dreigestirn, ein Gesamtpaket, was sich gegenseitig bedingt.
Das eine resultiert aus dem andern und alle beeinflussen sich gegenseitig.
Bindung, Vertrauen und Verlässlichkeit sind die Eckpfeiler einer Mensch-Hund-Beziehung, der Maßstab dieser Beziehung und bilden somit das Gerüst, auf dem diese Beziehung steht.

Bindung, Vertrauen und Verlässlichkeit beruhen auf Gegenseitigkeit. Was ist damit gemeint?

Der Mensch muss eine Bindung zu seinem Hund haben und umgekehrt. Hier stellt sich die Frage: „Was ist eine Bindung?“ Ich denke, jeder Mensch (und auch jeder Hund) versteht darunter etwas anderes. Dies herauszufinden ist eine der ersten – und vielleicht auch schwierigsten – Aufgaben.

Ebenso muss ein gegenseitiges Vertrauen bestehen. Der Mensch muss seinem Hund vertrauen und der Hund muß darauf vertrauen, dass sein Mensch die Situation im Griff hat.

Genauso verhält es sich mit der Verlässlichkeit. Mensch und Hund müßen sich aufeinander in jeder Situation verlassen können.

Dies alles geschieht nicht aus dem Nichts heraus oder wird einem gar geschenkt (quasi als Zubehör zu seinem Hund). Man muss schon etwas dafür tun. Man muss diese Beziehung pflegen und erhalten, denn nur dann kann sie einzigartig, tief und dauerhaft sein.

Bindung, Vertrauen und Verlässlichkeit haben ganz viel mit Selbstreflektion und beiderseitigem Verstehen zu tun. Für uns Menschen heißt das, dass wir die Bedürfnisse, Eigenarten, Liebenswürdigkeiten und den Charakter unserer Hunde – und auch von uns selbst- kennen sollten. Der Hund kennt uns wiederum ganz genau (vielleicht sogar besser als wir uns selbst).
Dieser Entwicklungsprozess ist sicherlich nicht einfach und es wird den einen oder anderen Rückschritt geben, aber es lohnt sich.

Zum Abschluss habe ich noch ein kleines Gedankenspiel für Sie:
Stellen Sie sich vor, Sie wollten für Ihren Hund eine Kontaktanzeige aufgeben. Was würden Sie da schreiben?


Jens Eikelmann
Hundeschule Fränkische Schweiz

Die Sinne des Hundes


Ich möchte hier ein paar allgemeine Informationen zu den Sinnen des Hundes geben ohne Anspruch auf Vollständigkeit. 
Zur Veranschaulichung findet eine kurze Gegenüberstellung zu uns Menschen statt.

Das Sehen
Bei schlechten Lichtverhältnissen verschwimmen bei uns Menschen Formen und Bewegung.
Das Sehen des Hundes hingegen ist ganz besonders auf Bewegung und schlechte Lichtverhältnisse spezialisiert. Er ist sozusagen ein „Bewegungsseher unter schlechten Lichtverhältnissen“.

Die räumliche Wahrnehmung ist beim Menschen allerdings besser als beim Hund.
Der Mensch hat ein Sichtfeld von ca. 200°. Das binokulare Sichtfeld – also das Sichtfeld, wo sich die Sichtfelder beider Augen überschneiden – beträgt ca. 120°.
Der Hund als Jäger hat den Vorteil eines großen Gesichtsfeldes von ca. 240°. Das binokulare Sichtfeld beträt beim Hund hingegen „nur“ 60°.
Das bedeutet, der Hund handelt in die Richtung in die er schaut.

Die Sehschärfe des Menschen ist ca. 6-mal besser als die des Hundes.
Dafür kann der Hund in der Dämmerung, dank einer lichtreflektierenden Schicht im Auge, wesentlich besser sehen als der Mensch.

Das Farbspektrum beim Menschen unterscheidet sich erheblich von dem des Hundes.
Der Hund sieht in etwa so wie ein Mensch, der rot-grün-blind ist. Hunde sehen den Spektralbereich von Gelb über Grün und Blau.
Was heißt das nun konkret? Nun, der Hund sieht Objekte, die für uns grün sind, farblos und rote Objekte in Gelb.


Das Riechen
Es ist allgemein bekannt, dass das Riechvermögen des Hundes sehr viel ausgeprägter ist als bei uns Menschen. Zum besseren Verständnis möchte ich die unterschiedlichen Geruchsleistungen in einem Vergleich veranschaulichen. 
Der Wahrnehmungsraum eines Menschen entspricht in etwa dem Volumen eines Schuhkartons. Im Gegensatz dazu entspricht der Wahrnehmungsraum eines Hundes dem Volumen einer Halle. 
Wir als Menschen können uns demnach nicht einmal ansatzweise das Geruchsbild eines Hundes vorstellen (wie viele Schuhkartons passen wohl in eine Halle?).
Was passier nun eigentlich beim Riechen? 
Der Hund hat etwa 200 Millionen Riechzellen mit Rezeptoren für bestimmte Molekülgruppen.
Die Geruchsmoleküle werden durch schnüffeln, was einen Luftstrom verursacht,  in das Nasensystem gebracht und verankern sich dort an dem jeweils passenden Rezeptor. 
Das Andocken der Geruchsmoleküle an die Rezeptoren wird durch Nervenimpulse an das Riechzentrum im Gehirn des Hundes gemeldet. 
Dort erzeugt die Kombination der verschiedenen Moleküle dann das entsprechende Geruchsbild.   

Man stelle sich vor: 200 Millionen Riechzellen melden eine riesige Flut von Informationen an das Gehirn. Wenn der Hund also auf eine bestimmte Fährte trainiert werden soll, so muss er erst einmal lernen, welche Geruchsinformationen sind wichtig und welche nicht und den wichtigen soll er dann folgen, ohne sich ablenken zu lassen. Dazu gehört eine große Konzentration seitens des Hundes und entsprechend anstrengend ist jede Art der Fährtensuche (z.B. beim Mantrailling) für den Hund.
Unsere Hunde meistern diese Aufgabe mit Bravour und das ist eine erstaunliche Leistung.

Das Hören
Aus aktuellem Anlass (Silvester steht vor der Tür) möchte ich heute über die Hörleistung unserer Hunde im Vergleich mit uns Menschen und anderen Tieren sprechen.
Der Hund hört in einem anderen Frequenzbereich als der Mensch. Eben speziell angepasst an seine Bedürfnisse als Jäger.
Der Frequenzbereich, den Hunde hören, liegt etwa bei 20 – 50.000 Hz, also bis zu einem Bereich, den der Mensch nicht mehr hören kann. Der Frequenzbereich, den der Mensch hören kann, liegt „nur“ etwa zwischen 20 – 20.000 Hz. 
Man kann fast sagen, dass der Hund 30.000 Hz „besser“ hört, als der Mensch. Dadurch wird beim Hund eine ganz unterschiedliche „Hörwelt“ erzeugt.
Unterhalb von etwa 16 Hz (also sehr tiefe Töne) beginnt der Infraschallbereich, den Hunde und Menschen beide nicht hören können.
Diese Frequenzen haben im Wasser eine besonders große Reichweite und werden z.B. von Blauwalen wahrgenommen. An Land werden Infraschallfrequenzen z.B. von Elefanten und Giraffen wahrgenommen. 
Gemeinsam ist uns Menschen mit den Hunden auch, dass wir beide selbst keine  Ultraschalltöne erzeugen können. 
Der Mensch kann diese Töne nur mit Hilfsmitteln, wie einer Hundepfeife erzeugen. Da wir Menschen den Ton dieser Pfeifen nicht hören können – die Hunde aber sehr wohl -, werden sie auch als „lautlose“ Hundepfeifen bezeichnet.
Mit Ultraschall bezeichnet man Schall mit Frequenzen oberhalb des Hörfrequenzbereichs des Menschen (etwa ab 16.000 Hz). 
Delphine und Fledermäuse z.B. können zur Jagd und zur Orientierung Ultraschallfrequenzen aussenden.
Zur besseren Veranschaulichung möchte ich hier nun ein paar Tiere mit deren hörbaren Frequenzen  zum Vergleich aufführen:
Spitzmaus - etwa 1.000 bis 100.000 Hz
Fledermaus - etwa 1.000 bis 200.000 Hz
Katze – etwa 60 bis 60.000 Hz
Wenn man sich diese Hörleistung unserer Hunde vor Augen führt, dann kann man sich in etwa ausmalen, was unsere Vierbeiner besonders an Silvester alles an Lärm und Krach ertragen müssen, was unserem Ohr verborgen bleibt.



Jens Eikelmann
Hundeschule Fränkische Schweiz

Sicherheit im Auto. So schützen Sie sich und Ihren Vierbeiner vor Unfällen


Der Hund im Auto gehört gesichert.
Zwar gibt es in Deutschland keine Gurtpflicht für Hunde, jedoch kann es ein Bußgeld und sogar Punkte in Flensburg kosten, wenn Ihr Hund ungesichert im Auto mitfährt.
Denn laut Gesetz gelten Hunde als Ladung.
Bei einem Auffahrunfall oder einer Vollbremsung fliegt der Hund mit einem Vielfachen seines Gewichtes durch das Auto.
Für Fahrer und/oder Beifahrer kann ein solches Geschoss unter Umständen sogar tödlich sein. Sicherheitsexperten raten daher zu einem fest eingebauten Stahlkäfig, der selbst bei einem Überschlag des Wagens die Form behält. Ein Notausstieg ins Wageninnere sollte gegeben sein, falls sich die Heckklappe bzw. der Kofferraum nach einem Unfall nicht mehr öffnen lässt.
Transportboxen – so genannte „Kennels“ – sind ebenfalls eine gute Möglichkeit zur Sicherung des Hundes. Sie werden hinter der Rücksitzbank oder – bei kleineren Hunden – im Fußraum fixiert.
Ebenso helfen stabile Trenngitter oder – bei Hunden mittlerer Größe – fest installierte Netze. Sie können Ihrem Hund aber auch einen Sicherheitsgurt anlegen. Der funktioniert wie ein Geschirr und wird mit dem Gurtsystem im Auto verbunden. Bitte hier kein „normales“ Gurtgeschirr verwenden, sondern ein speziell gepolstertes Sicherheitsgeschirr. Dies ist nicht die sicherste Lösung für Mensch und Hund, aber immer noch besser als ein ungesicherter Hund im Auto. Sie sollten sich auch bei Ihrer Versicherung über Vorgaben für einen gesicherten Transport des Hundes im Auto informieren.
Ich möchte zu diesem Thema noch die folgende Seite des ADAC empfehlen:
Dort werden die einzelnen Sicherheitssysteme in einem Crash-Test getestet und Sie können in Wort, Bild und Video die Ergebnisse sehen.

Jens Eikelmann
Hundeschule Fränkische Schweiz

Wir wollen einen Welpen!


Wichtig ist hier das „Wir“. Alle Familienangehörigen müssen mit dem neuen Familienmitglied einverstanden sein und auch bereit sein, die Erziehung (mit allen Konsequenzen) mit zu übernehmen. 

Der Hund ist ein soziales Individuum und braucht den sozialen Kontakt zu seiner Gruppe. In der Formulierung „soziales Individuum“ steckt eine ganze Menge drin: Zunächst einmal das Adjektiv „sozial“. Was bedeutet das? Nun, ein Hundewelpe braucht für eine gesunde Entwicklung und für eine artgerechte Erziehung seine Gruppe oder Menschenfamilie, die ihn auf das Leben vorbereitet und mit ihm gemeinsam die schwierigen Aufgaben des Alltags meistert. Der Welpe muss sich geborgen und sicher fühlen und braucht deshalb auch ganz viel Körperkontakt. Sicherheit und Geborgenheit sind niemals zu erreichen, wenn er z.B. über längere Zeit alleine ist. Genauso negative Wirkungen hat es, wenn er nachts nicht in der Nähe seiner Menschenfamilie liegen darf  sondern isoliert in ein separates Zimmer oder in eine Box verbannt wird. Ich weiß, dass das oft empfohlen wird, aber ich persönlich halte davon absolut nichts. Angeblich soll es zur Stubenreinheit beitragen... Naja, wer wurstelt schon gerne in sein eigenes Bett? Für einen Hund generell, aber besonders für einen Welpen ist diese Situation ein extrem negatives Erlebnis! 

Damit schadet man dem Hund und letztlich auch sich selbst und der ganzen Familie.

Wie macht man es denn mit Babys? Kommen die in den Heizungskeller und die Windeln werden erst am nächsten Morgen gewechselt? Nur damit die Eltern in Ruhe schlafen können?

Jeder Hund ist auch immer ein Individuum. Er entwickelt sich im Laufe seines Lebens zu einer ganz eigenen Persönlichkeit. Das beeinflusst natürlich auch die Erziehung des Welpen und später des Jung- und Erwachsenenhundes. 

Die Rasse eines Hundes sagt noch lange nichts über seine Persönlichkeit aus. Meiner Meinung nach kann eine Rasse nur die Tendenz vorgeben, aber letztlich ist und bleibt der Hund ein soziales Individuum mit ganz eigenen Charakterzügen. 

Wenn sich alle Beteiligten einig sind (auch in der Erziehung des Welpen), dann steht allen Beteiligten – den Menschen und dem Welpen - eine aufregende, spannende, ereignisreiche, schöne und bereichernde Zeit bevor.


Jens Eikelmann
Hundeschule Fränkische Schweiz

Was wir von unseren Hunden lernen können


Jeder Hund, den wir zu uns nehmen, ist ein kleines oder größeres Überraschungspaket. 
Ob vom Züchter oder aus dem Tierheim – es kommt eine Persönlichkeit ins Haus, die wir erst einmal kennenlernen müssen und die ein wichtiger Spiegel unseres eigenen Verhaltens sein kann. Ein Hund ist ein soziales Individuum. Dieser Satz sagt sich leicht dahin, aber er verbirgt doch bei näherem hinsehen eine wichtige Wahrheit. In diesem kleinen Satz stecken die Worte „sozial“ und „Individuum“ und beide sind im Zusammenhang zu sehen.
Viele Hundehalter werden es kennen: Sie haben sich genau überlegt, wie der Hund sein soll, der zu Ihnen und Ihrer Familie passt, Sie haben unter vielen verschiedenen Tieren den einen ausgesucht, der Ihnen auch optisch besonders gut gefällt und dann ist er da und alles ist anders, als Sie es sich vorgestellt haben.
Der Hund will nicht mit den Kindern spielen, rührt das vorgesetzte Futter nicht an, er läuft
vor Ihnen weg, wenn Sie mit der Leine kommen und knurrt sogar die Freunde an, die das neue Familienmitglied begrüßen möchten. Alles geht schief und Sie beginnen an der Idee eines Hundes im Haushalt zu zweifeln.
Wir Menschen machen uns von vielen Dingen im Leben vorher ein klares Bild und unsere Erwartungen sind schnell enttäuscht, wenn das, was dann tatsächlich passiert, diesem Bild nicht entspricht.
Bei unserem Hund nehmen wir uns damit die wunderbare Chance, entspannt abzuwarten,
wie sich der Hund in unsere Lebensstruktur einfügt. Natürlich braucht jeder Hund Deutlichkeit, Konsequenz und Führung, egal, ob es ein Welpe vom Züchter oder ein erwachsener Hund aus dem Tierheim ist. Trotzdem können wir uns erlauben, gelassen zu schauen, welche Persönlichkeit wir uns da ins Haus geholt haben. Zu wissen, was mein Hund für ein „Typ“ ist, vereinfacht das Training mit dem Vierbeiner erheblich und zeigt auch Möglichkeiten und Grenzen in der Ausbildung auf.

Alle Sinne nutzen
Ermutigen Sie auch Ihre Familie dazu, alle Sinne zu nutzen, wenn es darum geht, das neue Familienmitglied wahrzunehmen. 
Gerade für Kinder, die meistens gleich mit ihrem neuen Freund spielen wollen, hat es einen positiven Effekt, wenn sie lernen, den Hund erst einmal zu lassen. 
Hinschauen, hinhören, abwarten und wahrnehmen wird für viele Kinder in unserer reizüberfluteten Welt immer schwerer. 
Ist es da nicht schön, wenn Sie die Möglichkeit haben, dies mit Ihrem neuen Hund zu lernen? Das neue Familienmitglied wird in seiner neuen Umgebung mit Reizen überschüttet. Alles ist neu, Geräusche, Düfte, Menschen, Rituale – schenken Sie sich und Ihrem Hund die gemeinsame Zeit des Kennenlernens und machen Sie daraus für sich und Ihre Familie eine schöne, ruhige Phase, in der Sie auch einfach mal die Füße hochlegen und beobachten, was Ihr Hund tut. 
Bestimmt werden Ihnen dann Dinge an Ihrem Hund auffallen, die Sie in Aktivität und Hektik gar nicht bemerkt hätten. 
Vielleicht eine besonders schöne Zeichnung in seinem Fell, ein einzigartiger Blick oder einfach nur eine ungewöhnliche Art zu liegen.

Die große weite Welt gemeinsam entdecken
Und wenn Sie sich vertraut geworden sind und Sie sich gemeinsam aus der Schutzzone des Hauses in die große weite Welt bewegen, wird es gleich wieder spannend: gemeinsam begegnen Sie anderen Hunden und ihren Menschen. 
Eine gute Gelegenheit, etwas über Ihre eigene Kommunikation zu erfahren. 
Beobachten Sie einmal Ihre Gefühle und Gedanken, wenn Sie anderen Hunden und ihren Besitzern begegnen. Seien Sie ehrlich: Überwiegt das Positive oder sind es eher Ängste, Vorurteile und Unsicherheiten, die uns bei so einer Begegnung beeinflussen? 
Machen Sie auch um bestimmte Leute mit ihren Hunden einen Bogen, wenn Sie sie auf der Straße treffen? Auch hier kann Ihnen Ihr Hund behilflich sein, unnötige Verhaltensmuster abzulegen. 
Entweder ist er ein verträglicher Geselle und lehrt Sie, dass Ihre Ängste unbegründet waren, oder er zeigt Ihnen mit seinem Verhalten, dass auch er in der Kommunikation mit anderen Hunden etwas neu lernen muss. 
Je nach Vorgeschichte des Hundes kann er zum Beispiel durch einen Aufenthalt im Tierheim
und damit verbundener Zwingerhaltung verunsichert sein. Vielleicht musste er sich auch als ehemaliger Straßenhund früher erst einmal gegen alles wehren, was ihn bedroht hat. 
Auch ein Welpe wird nach der ersten beschützten Zeit zu Hause und in der Welpenstunde
mit Ihnen seine Welt entdecken. 

Emphatie und Körpersprache 
In allen Fällen müssen wir etwas aufbringen, was auch im Umgang mit Menschen hilfreich ist: Empathie. 
Wenn wir es schaffen, uns nicht nur in die Wirklichkeit des Hundes hineinzuversetzen, ihn zu beobachten und zu verstehen, sondern auch versuchen, den anderen Hundebesitzer in seinem verbalen und nonverbalen Ausdruck wahrzunehmen, haben wir die Kommunikationssituation
in der Hand und sind ihr nicht hilflos ausgeliefert.
Beobachten Sie einmal die Körpersprache eines anderen Hundebesitzers, dem Sie begegnen
(keine Sorge – Ihr Hund übernimmt das sicher für den vierbeinigen Kollegen). 
Kommt jemand selbstsicher daher und schaut Sie an? Oder ruft Ihr Gegenüber aufgeregt nach seinem Hund (der natürlich nicht kommt) und signalisiert Ihnen, dass es problematisch werden könnte? Auch hier gilt: In erster Linie müssen wir natürlich genug über die Körpersprache unserer Hunde wissen, um wirklich problematische Situationen vermeiden zu können, aber fast zeitgleich sollten wir uns beobachten. Atmen Sie ruhig weiter, lassen Sie die Leine möglichst locker hängen, nehmen Sie den Hund auf die andere Seite und stellen Sie sich mental auf eine positive Begegnung ein. Suchen Sie sich etwas, das Sie an Ihrem Gegenüber positiv empfinden – das kann eine Hunderasse sein, die Ihnen besonders gut gefällt, aber auch eine schöne Jacke oder eine pfiffige Frisur. Auch beim Zusammentreffen ohne Hund macht es Spaß, grundsätzlich mit einer guten Absicht in eine Begegnung hineinzugehen. 

Ruhe und Gelassenheit (Zusammenfassung)
Wenn wir Geduld, Gelassenheit, Empathie, Ruhe und einen bewussteren Einsatz unserer Sinne mit unseren Hunden lernen können, haben wir zusätzlich zu unserem neuen Familienmitglied schon ein schönes Geschenk für die Entwicklung unserer eigenen Persönlichkeit erhalten. Wenn unser Hund uns hilft, uns wieder
mehr Zeit für das Beobachten und Abwarten zu nehmen, haben wir etwas wiedergewonnen,
das in unserem hektischen Alltag verloren zu gehen droht.



Jens Eikelmann
Hundeschule Fränkische Schweiz

Von Hunden und Menschen


Hunde sind das beliebteste Haustier der Deutschen. Doch warum halten wir Menschen überhaupt einen Vierbeiner?
Zu dieser Frage haben US-Forscher der State University Ohio eine Befragung durchgeführt. Bei den Antworten gab es deutliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen:
Den weiblichen Befragten ging es vor allen Dingen darum, Gesellschaft zu haben. Sie gaben an, sich ohne ihren Hund einsam zu fühlen. Ihr tierischer Begleiter, so die Frauen, helfe ihnen auch schwierige Zeiten durchzustehen.
Die befragten Männer sahen den Vierbeiner eher von der praktische Seite. Er rege sie dazu an, sich regelmäßig draußen zu bewegen. Sie waren außerdem davon überzeugt, dass der Hund sich positiv auf die Gesundheit auswirkt.
Doch ein Hund kann noch viel mehr.
Wussten sie, dass ein Hund beim Flirten hilft?
Diplom Psychologe Jens Lönnecker vom Rheingold-Institut Köln hat es wissenschaftlich belegt: In der vom „Forschungskreis Heimtiere in der Gesellschaft“ in Auftrag gegebenen Studie „Der Hund als Flirt-Faktor“ wurde nachgewiesen, dass man sich durch einen Hund schneller näher kommt. 77 % aller befragten Hundebesitzer bestätigen: Die beste, natürlichste und fröhlichste Art, unbefangen miteinander ins Gespräch zu kommen, ist ihr Hund.
Der Vierbeiner schert sich nicht um konventionelle Flirteröffnungen und sucht völlig unbefangen Kontakt. Damit tut er das, was sich Herrchen oder Frauchen nicht traut.
Andererseits spiegelt der Hund vieles vom Leben und Charakter seines Besitzers wider.
Er ist sein „Alter Ego“. Damit ermöglicht er dem Gegenüber eine schnelle erste Einschätzung beim Kennenlernen.
Die Studie ergab, dass jeder 10. Mann und jede 20. Frau über Ihren Hund zu einem Partner findet.
Zum Abschluss noch ein paar Zahlen: Laut Umfrage „fliegen“ 76 % aller Befragten auf artige Hunde, 71 % auf niedliche, 69 % auf besonders schöne, 66 % eher auf mittelgroße, 64 % auf kleine, aber nur 34 % auf große Hunde.

Zahlen und Studien hin oder her. Letztendlich ist aber der eigene Hund sowieso der beste, schönste, klügste und tollste Hund überhaupt und das ist gut so und muss auch so sein.

Jens Eikelmann
Hundeschule Fränkische Schweiz

Silvester-eine besondere Situation für den Hund


Hunde nehmen Geräusche bis 50.000 Hz wahr und hören zw. 500 und 16.000 Hz am empfindlichsten. Im Vergleich dazu  nehmen Menschen Geräusche bis 20.000 Hz wahr und hören zw. 2.000 und 4.000 Hz am besten.
Hunde reagieren am empfindlichsten auf Gewitter, Feuerwerk, Schüsse und Maschinenlärm. Diese Geräusche haben alle etwas gemeinsam: Sie sind laut, impulsiv, ohne zeitliches Muster und haben wenig Ultraschall-Anteile (deshalb kann der Hund sie vermutlich nicht genau orten). Manche Hunde zeigen daraufhin auch Angstreaktionen - besonders an Silvester.
Wie aber sollte sich ein Hundehalter an Silvester verhalten, um dem Hund so viel Stress und Angst wie möglich zu ersparen?
Ganz falsch ist es, sich menschlich zu verhalten. Also beruhigend auf den Hund einreden, ihn trösten wollen und andauernd zu streicheln. Das bewirkt, dass der Hund seine Angst als berechtigt empfindet und so möglicherweise noch mehr Angst bekommt (Angst zieht Kreise). Der Mensch soll dem Hund Sicherheit durch sein eigenes Vorbild geben und ihm seine Nähe und Sicherheit anbieten, wenn der Hund dies braucht. Es gibt aber auch Hunde, die sich lieber an einen ruhigen Ort, in ein „stilles Eckchen“ mit vertrauten Gegenständen (z.B. seine Decke) zurückziehen. Wenn der Hund dies tut, dann sollte der Mensch ihn dort auch in Ruhe lassen.
Hilfreich ist es, den Hund schon im Vorfeld (besonders jedoch in der heißen Phase) mit Übungen und Spielen zu beschäftigen, die er ganz besonders gerne macht. Auch ein Kauknochen kann helfen den Hund abzulenken. Sorgen Sie also für eine entspannte Atmosphäre.
Auf gar keinen Fall dürfen Sie den Hund in seiner Angst völlig alleine lassen! Und wenn die Party noch so toll ist! Hier geht das Wohlergehen des Hundes absolut vor!

Ich wünsche Ihnen und Ihrem Hund / Ihren Hunden ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Jens Eikelmann
Hundeschule Fränkische Schweiz

Weihnachten: Süßigkeiten auch für den Hund?

Bald sind die Weihnachtsteller wieder gut gefüllt mit leckeren Sachen zum Naschen und vielen Hundebesitzern fällt es schwer, dem schmachtenden Blick ihres vierbeinigen Familienmitgliedes zu widerstehen.
 Unsere Hunde verstehen es meisterhaft, uns nur mit Blicken zu etwas zu bewegen (z.B. ihm ein Leckerlie zu geben).

Aber Vorsicht! Lassen Sie sich auch vom herzzerreißendsten Blick nicht dazu verleiten, den Hund mit Süßigkeiten zu füttern. 

Diese machen nicht nur dick und bringen Karies, sondern können auch lebensbedrohlich für den Hund werden: Schokolade beispielsweise enthält Koffein und Theobromin, Inhaltsstoffe, die beim Hund zu Herzproblemen oder gar zum Tod führen können (Zartbitterschokolade sei an dieser Stelle besonders genannt, aber auch jede andere Art von Süßigkeit).
Achten Sie auch darauf, dass Kinder dem Hund keine Praline oder Marzipankartoffel etc. zustecken (und wenn es ihnen noch so lecker schmeckt und die Kleinen dem Hund doch nur „eine Freude zu Weihnachten“ machen wollen).
Spezielle Hundeleckerchen ohne Zucker sind hier die gesunde Alternative.

Jens Eikelmann
Hundeschule Fränkische Schweiz

Sommerzeit: Urlaubsvergnügen mit dem Vierbeiner


Die Sommerferien stehen vor der Tür, die Urlaubspläne sind geschmiedet und die ganze Familie wartet mit Spannung auf den Aufbruch in die Ferien. Auch der Hund soll ja womöglich  mit in den Urlaub fahren.
Hier ist  eine kleine Checkliste, mit der Sie schon jetzt alle wichtigen Vorbereitungen für einen entspannten und erholsamen Urlaub mit Ihrem Hund treffen und abhaken können.

Die Urlaubscheckliste für Urlauber mit Hund:
- Adressanhänger aktualisieren
- Überprüfen der Impfung Ihres Hundes, ggf. Ergänzungsimpfung je nach Urlaubsland
- Check der Einreisebestimmungen für Hunde bei Reisen in ein anderes Land
- Futtervorrat auffüllen und luftdicht verpacken
- Zusammenstellen einer Reiseapotheke für Ihren Hund (Ihr Tierarzt berät Sie gerne)
- Lieblingsdecke und Lieblingsspielzeug mitnehmen!
- Nicht vergessen: Haftpflichtversicherung für Ihren Hund
- Bei Fahrten mit dem Auto bitte auf ausreichend Pausen achten und die Hitzeentwicklung im        Fahrzeug nicht unterschätzen

Ich wünsche Ihnen allen und Ihren Hunden eine schöne Urlaubszeit.

Jens Eikelmann
Hundeschule Fränkische Schweiz

Der Hund am Fahrrad


Es einige Dinge zu beachten, wenn Ihr Hund am Fahrrad mitlaufen soll. Dafür macht die Radtour mit vierbeiniger Eskorte auch viel mehr Spaß! Die harmonische Koexistenz von Hund und Drahtesel muss aber wohl geplant und trainiert sein, um keine platten Reifen, platte Pfoten oder gar Schlimmeres zu riskieren.       Am Anfang der Radelfreuden mit Begleiter stehen einige nüchterne Überlegungen.  Was für ein Vertreter seiner Art ist es denn, der da am Rad mitlaufen soll?
Ans Rad dürfen nur gesunde, ausgewachsene Hunde!
Ist Ihr Vierbeiner schon betagter oder leidet unter Krankheiten des Bewegungsapparates wie z.B. Arthrose oder Hüftdysplasie (HD), darf er auf keinen Fall am Fahrrad laufen. Für die Radtour zu zweit dürfen nur Hunde trainiert werden, die körperlich wirklich auf der Höhe sind – sonst können irreparable Gesundheitsschäden die Folge sein. Bitte unbedingt von Ihrem Tierarzt prüfen lassen, ob Ihr Hund wirklich fit ist. Auch für Hunde, die noch im Wachstum sind, bleibt der Drahtesel in der Garage. Frühestens mit anderthalb bis zwei Jahren sollte man damit beginnen den Hund am Fahrrad zu trainieren. (An seinen Anblick und die typischen Geräusche, die so ein Fahrrad von sich gibt, dürfen Sie aber natürlich schon Ihren Welpen gewöhnen).
Radel-Tempo dem Hund anpassen
Grundsätzlich kann jeder gesunde, ausgewachsene Hund am Fahrrad mitlaufen – das ist nur eine Frage des Trainings und der gegenseitigen Rücksichtnahme. Der Radler sollte immer sein Tempo dem seines Hundes anpassen. Wer z.B. mit einem Dackel radeln möchte, darf eben nur kurze Strecken und nur max. Schritttempo fahren. Beim Radfahren den Hund immer in einem lockeren Trab laufen lassen. Niemals den Hund überlasten! Bitte bedenken Sie auch, dass Ihr Hund hin und wieder sein „Geschäft“ erledigen muss.
Bei großer Hitze oder in der prallen Sonne lieber auf das Radeln mit Hund verzichten.
Wenn der Hund die ganze Zeit auf Asphalt läuft, dann unbedingt darauf achten, dass er sich nicht die Pfoten wund läuft. Das ist sehr schmerzhaft für den Hund und u.U. eine langwierige Angelegenheit bis zur Genesung. Im Straßenverkehr muss der  Hund rechts laufen. Also schon vor dem Radeln mit dem Hund üben. Dass der Hund sehr gut „Fuß“ laufen sollte (rechts) versteht sich, glaube ich, von selbst.
Nun wünsche ich aber viel Spaß für Mensch und Hund beim Fahrradfahren, denn es macht nicht nur beiden viel Freude, sondern ist auch eine tolle Beschäftigung für unseren „Sofawolf“.

Jens Eikelmann
Hundeschule Fränkische Schweiz

Schatten rettet Leben


Endlich beginnt der Frühling und der Sommer ist in Reichweite. Auch wenn wir die Sonne noch so genießen: Hunde sollten den Sonnenstrahlen niemals schutzlos ausgesetzt sein. Sorgen Sie immer  dafür, dass Ihr Hund Schatten aufsuchen kann und nehmen Sie für unterwegs einfach einen großen Regenschirm mit, der Ihrem Hund Schatten spendet, wenn kein Baum in Sicht ist. Wichtig ist auch, dass  immer genügend frisches Trinkwasser für den Hund zur Verfügung steht. Ein nasses Handtuch, das über den Hund gelegt wird, schützt vor Überhitzung.
Bitte lassen Sie Ihren Hund auf keinen Fall im Auto, sobald es anfängt, draußen wärmer zu werden. 
Auch bei geöffnetem Fenster können sich sehr schnell Temperaturen von mehr als 60 Grad im Innenraum eines Autos entwickeln, das in der Sonne abgestellt ist. Es ist nicht nur Tierquälerei einen Hund einer solchen Hitze auszusetzen, es kann auch zum qualvollen Tod des Tieres führen.
Wenn Sie Anzeichen einer Überhitzung oder eines Sonnenstiches bei Ihrem Hund feststellen: Den Hund mit einem nassen Tuch kühlen, Frischwasser anbieten und sofort und unverzüglich zum Tierarzt!                                                                                                                                                             
Es reicht nicht aus, den Wagen im Schatten abzustellen. Wie schnell wird man aufgehalten. Die Sonne wandert und schon steht der Wagen nicht mehr im Schatten und im Wageninneren wird es „höllisch“ heiß. Auch bei bedecktem Himmel wird es im Auto rasch zu warm.
 Im Gegensatz zum Menschen können Hunde sich nicht durch Schwitzen Kühlung verschaffen, sondern nur durch Hecheln. Wenn allerdings die Umgebungstemperatur und die Luftfeuchte zu hoch sind, dann reicht das Hecheln nicht mehr aus.
Ein Sprung in den Bach während des Spazierganges verschafft dem Hund eine Erfrischung  und Abkühlung und macht außerdem Menschen und Hunden Spaß. Wer die Möglichkeit hat, kann seinem Hund auch ein Planschbecken in den Garten stellen (sozusagen einen Wellnessbereich für den Hund). Ihr Hund wird sich darüber freuen.
Zum Schluss: Bitte denken Sie daran, dass im Stadtgebiet die Anleinpflicht für Hunde besteht und gehen Sie mit gutem Beispiel voran.

Jens Eikelmann
Hundeschule Fränkische Schweiz

Die richtige Pflege an kalten Tagen

In den kalten Tagen sollte auch Ihr Hund gut für den Winter gerüstet sein.
Hunderassen mit kurzem Fell und dünner Haut (wie z.B. Windhundrassen) brauchen bei Minusgraden tatsächlich eine wärmende Jacke. Sie würden sonst nämlich frieren, wenn sie im Auto oder draußen warten müssen oder wenn bei einem Winterspaziergang eine Pause eingelegt wird.
Hunden mit längerem Fell macht Kälte oft weniger aus. Allerdings sollte man darauf achten, ihnen gerade im Winter nicht zu viel der wärmenden Unterwolle herauszubürsten.
Sorgen Sie bitte auch dafür, dass der Hund an einem zugfreien Ort schlafen kann und der Raum in der Nacht nicht so stark abkühlt, dass der Hund friert.
Wenn der Hund auf einem Winterspaziergang einmal nass geworden sein sollte, dann achten Sie darauf, dass er an einem warmen und zugfreien Ort trocknen kann. Rubbeln Sie ihn mit einem Frotteehandtuch ab. Das macht nicht nur Spaß, sondern es regt die Durchblutung an und fördert außer dem auch noch die Bindung. Loben Sie Ihren Hund, während Sie ihn abrubbeln und wenn Sie Lust haben, können Sie das Abrubbeln auch in ein gemeinsames Spiel übergehen lassen. Das macht dann noch mehr Spaß.
Achten Sie darauf, dass der Hund auch auf einer warmen und trockenen Unterlage liegt (und nicht z.B. auf den kalten Fliesen). Bei Bedarf decken Sie ihn mit einer trockenen Decke zu.
Damit die natürliche Fettschicht der Haut erhalten bleibt (diese schützt Ihren Hund auch vor Kälte), sollten Sie im Winter auf das Baden Ihres Hundes verzichten.
Genießen Sie mit Ihrem Hund die Wintertage bei einem ausgiebigen Spaziergang und freuen Sie sich auf gemeinsame gemütliche Stunden.

Jens Eikelmann
Hundeschule Fränkische Schweiz

Der Winter steht vor der Tür

So ganz langsam wird es kälter und bald kommt sicherlich auch der erste Frost. Dann werden die Straßen und Bürgersteige mit Salz gestreut.
Was bedeutet das für unsere Hunde? Nun, viele werden ihren ersten Schnee erleben und zum ersten Mal mit Glatteis zurechtkommen müssen.  Bitte denken Sie auch daran, dass die Hundepfote an ihrem Ballen sehr empfindlich wird, wenn der Hund quasi ständig in einer Salzlösung herumläuft. Um die Ballen zu pflegen und um etwaigen wunden Stellen vorzubeugen, gibt es ein paar ganz einfache Maßnahmen, die jeder Hundehalter beherzigen sollte:
Die langen Haare zwischen den Ballen ganz vorsichtig mit einer Schere abschneiden (dabei natürlich darauf achten, dass man den Hund nicht verletzt), so kann sich nicht so viel Salz und auch Eis an den Ballen festsetzen. Gestreute Wege möglichst meiden. Wenn trotzdem viel auf gestreuten Wegen gelaufen wird, dann kann man dem Hund auch kleine Schuhe zum Schutz anziehen. Die Schweißdrüsen der Hunde befinden sich zwischen den Zehen, was bedeutet, dass sich dort schnell Eisklumpen bilden. Diese bitte unbedingt entfernen, damit sich der Hund beim Gassi gehen nicht die Pfoten aufscheuert. Wenn dann Hund und Mensch zu Hause angekommen sind, gilt es, die Pfoten gründlich mit einem Tuch abzutrocknen (wer möchte, kann natürlich auch die Pfoten vorher mit klarem Wasser abspülen). Zur Pflege und zum Schutz der Ballen diese leicht einfetten z.B. mit etwas Vaseline oder Melkfett (nicht zu oft, denn dann werden die Ballen zu weich). Sollte sich Ihr Hund dennoch die Ballen verletzt haben, so warten Sie nicht zu lange und gehen bitte schnell zu einem Tierarzt, um die Wunde versorgen zu lassen.
Ich wünsche Ihnen schöne Erlebnisse mit Ihrem Hund in Schnee und Eis.

Wenn Sie Ideen oder Vorschläge zu interessanten Themen für die Hunde-Gedanken haben, würde ich mich sehr freuen, wenn Sie mir diese mitteilen (einfach in meinen Briefkasten werfen oder eine kurze E-Mail an mich schreiben). Ich freue mich schon auf Ihre Anregungen.

Jens Eikelmann
Hundeschule Fränkische Schweiz

Lob und Strafe – ein heikles Thema

In der Hundeerziehung bzw. -ausbildung sind neben vielen anderen Faktoren Lob und auch Strafe von Bedeutung.
Es sind hierbei viele wichtige Punkte zu berücksichtigen. Natürlich ist es in diesem Rahmen nicht möglich, alle Aspekte anzusprechen, deshalb kann ich hier nur mit einem kurzen und unvollständigen Abriss zum Nachdenken anregen.
Lob und auch Strafe müssen dem Hund und der Situation angemessen sein und vom Hund auch als solche verstanden werden. Was z.B. für den einen Hund ein Lob ist, ist dem anderen Hund egal.
Lob und Strafe müssen zeitnah erfolgen, d. h. im Zeitrahmen von 2-3 Sekunden. Das ist die Zeitspanne, in der der Hund die Reaktion des Menschen mit seinem Tun verknüpft.
Das Timing ist demnach äußerst wichtig.
Das Lob soll dem Hund  sagen: „Was du jetzt gerade tust, finde ich toll.“  Ein Lob bedeutet aber nicht die Aufhebung eines vorher gegebenen und ausgeführten Befehls.
Die Strafe ist dazu da, dem Hund seine Grenzen aufzuzeigen und soll dem Hund sagen:
„Das, was du jetzt tust, möchte ich nicht.“ In dem Augenblick, wo der Hund diese Grenzen akzeptiert, wird er auch wieder gelobt.
Selbstverständlich meine ich mit Strafe nicht die körperliche oder seelische Schädigung des Hundes, sondern ein maßvolles Setzen von Grenzen. Der Hund soll ja schließlich keine Angst vor seinem Menschen haben und gerne mit ihm leben und arbeiten wollen.

Jens Eikelmann
Hundeschule Fränkische Schweiz

Kommunikation

Wie sage ich es meinem Hund?
Diese Frage stellt sich wohl jeder Hundehalter früher oder später. Die Antwort darauf ist sehr vielfältig und vielschichtig.
Das Wichtigste aber ist, dass der Hund auch versteht, was wir von ihm wollen.
Hunde kommunizieren zu 80% nonverbal (z.B. Geruch, Körpersprache, Berührung, Mimik, Gestik) und nur zu 20% verbal (z.B. bellen knurren, winseln, jaulen, fiepen).
Wenn man also seinen Hund „zutextet“, dann nutzt man nur 20% seines Potenzials und das, was man eigentlich sagen will, geht in dem allgemeinen Redeschwall unter.
Die optimale Lösung ist also eine Kombination aus nonverbaler und verbaler Sprache (wobei die nonverbale Sprache zu 80% überwiegen sollte). Wir als Menschen können in der nonverbalen Kommunikation mit unserem Hund sehr gut die Körpersprache einsetzen. Hierbei ist zu beachten, dass die Körpersprache auch klar und unmissverständlich gebraucht und eingesetzt wird. Dies erfordert von uns Menschen einige Übung. Der Hund tut sich da wesentlich leichter (man muß ihn nur lesen können).
Zum besseren Verständnis ein Beispiel:
Der Hund versteht das Kommando „Platz“ (besonders in der Übungsphase) besser und kann es schneller umsetzen, wenn der Mensch das Kommando durch eine entsprechende Geste unterstreicht und unterstützt.
Bei Mensch-Hund-Teams, die sich sehr gut verstehen, reicht bisweilen auch nur ein Blick oder eine Kopfbewegung vom Menschen um dem Hund zu sagen, was von ihm erwartet wird.

Jens Eikelmann
Hundeschule Fränkische Schweiz

Dominanz-Was ist damit gemeint?

Der Begriff „Dominanz“ taucht in der Hundeerziehung oder auch im Gespräch zwischen Hundehaltern immer wieder auf: „Das ist aber ein dominanter Hund.“ oder „Mein Hund ist dominant.“ 
Doch was bedeutet Dominanz? Zur Erklärung muss zuerst einmal ein Missverständnis aus der Welt geräumt werden: Dominanz ist keine Charaktereigenschaft! Dominanz beschreibt lediglich das Verhältnis zweier Individuen zueinander. Die wissenschaftliche Definition von Dominanz lautet sinngemäß: „Wenn ein Hund A den Hund B 50-mal hintereinander unterdrückt und Hund B sich das 50-mal hintereinander widerspruchslos gefallen lässt, dann sagt man, dass Hund A gegenüber Hund B dominant ist“. Dieser Hund A kann aber gegenüber Hund C völlig unterwürfig sein.
Dominanzgesten aber werden sehr wohl bei Hundebegegnungen (und auch gegenüber uns Menschen) in der  nonverbalen Kommunikation gezeigt. Hier stellt sich dann die Frage: Wie reagiert das Gegenüber auf die gezeigten Dominanzgesten?
Im Hinblick auf die oben angeführte (sinngemäße) Definition von Dominanz ist es dann nicht treffender von einem selbstsicheren statt von einem dominanten Hund zu sprechen?

Zum Schluss noch einen Appell an alle Hundehalter: Es ist wieder Wiesenbrüter-Saison. Bitte beachten Sie die entsprechenden Hinweisschilder.

Jens Eikelmann
Hundeschule Fränkische Schweiz

Konsequenz - was ist damit gemeint?

Immer wieder hört man in der Hundeerziehung: „Man muss seinen Hund konsequent erziehen.“ Doch was bedeutet das?
Konsequenz heißt nicht allein das Durchsetzen von Befehlen immer und überall. Dies ist zwar ein wichtiger Aspekt, aber es ist nicht alles. Zur Konsequenz gehört auch das konsequente „Liebsein“. Ein Hund kann sich nicht „nicht verhalten“. Wenn der Hund also ein erwünschtes  Verhalten zeigt, dann soll man ihn dafür auch loben und zwar auch immer und überall. Genauso wie man immer und überall einen gegebenen Befehl durchsetzt. Durch das konsequente Lob zum richtigen Zeitpunkt (hier ist das Timing und auch die Intensität des Lobes wichtig) lernt der Hund viel schneller das gewünschte Verhalten zu zeigen und das Gelernte festigt sich besser. Also: Konsequenz besteht zu 50% aus dem Durchsetzen von Befehlen und zu 50% aus dem Lob bei erwünschtem Verhalten.

Zum Schluss noch ein Appell an die Radfahrer und Skater:
Bitte machen Sie sich beim Näherkommen an Hundespaziergänger rechtzeitig durch ein Klingelsignal oder Rufen bemerkbar um Schrecksituationen für beide Seiten vermeiden zu helfen. 

 Jens Eikelmann
Hundeschule Fränkische Schweiz

Hunde leben in einer Hierarchie

Hunde sind soziale Lebewesen, die in einer ähnlichen Sozialstruktur wie wir Menschen leben. 
Der Hund lebt in einer klar definierten Hierarchie mit einem Anführer.
Die Hierarchie muss verschiedene Kriterien erfüllen:
-          Sie muss überhaupt erst einmal vorhanden sein.
-          Sie muss für den Hund erkennbar sein.
-          Sie muss vom Hund anerkannt und akzeptiert werden.
-          Der Hund braucht seinen klar definierten Platz in dieser Hierarchie mit einer entsprechenden Aufgabe.
Ist aus Sicht des Hundes niemand in der Lage, die Gruppe in der er lebt, zu führen, so muss der Hund diese Gruppe selber führen; ob er will oder nicht. Er kann nicht anders. Wenn der Hund die Gruppe führt bzw. aus seiner Sicht führen muss, dann macht er das natürlich auf Art des Hundes, was wiederum zu Missverständnissen zwischen Mensch und Hund führen kann.
Die meisten Hunde sind jedoch mit dieser Aufgabe überfordert und stehen so unter einem permanenten Dauerstress, der sich auf verschiedenste Weise auf ihr Verhalten auswirken kann (z.B. wenn der Hund eine ständige Kontrolle über seine Menschen ausübt).
Was macht aber nun einen guten Anführer aus Sicht des Hundes aus?
Er strahlt Ruhe, Souveränität und Gelassenheit aus und ist für seinen Hund ein Ankerpunkt, an dem dieser sich orientieren und auf den sich der Hund verlassen kann.
  
Jens Eikelmann

Hundeschule Fränkische Schweiz

Die Bedeutung von Grenzen setzen in der Hundeerziehung.

Der Hund im Familienverbund wie auch unter Artgenossen muss lernen bestimmte Grenzen einzuhalten. Das beginnt schon im frühesten Welpenalter und setzt sich ein ganzes Hundeleben lang fort. Das Setzen von Grenzen und deren Respektierung und Einhaltung regelt das Zusammenleben von Mensch und Hund und natürlich auch das Zusammenleben von Hund und Hund.
Diese Grenzen müssen klar definiert werden und dürfen nicht „schwammig“ oder „nebulös“ sein.
Was aber ist zu tun, wenn der Hund seine Grenzen beim Menschen überschreitet? Hier gilt es  herauszufinden, warum er das tat.
War die Grenze nicht klar genug für den Hund („Was will der/die denn jetzt von mir?“)?
Testet er bewusst diese Grenze aus („Ich mache mal etwas, mal sehen, was passiert.“)?
Interessiert es den Hund überhaupt, ob ich als Mensch ihm eine Grenze gesetzt habe („Wer bist denn du, der mir sagt, was ich zu tun und zu lassen habe?“)?
Diese und viele ähnliche Fragen sollte man sich stellen und auch ehrlich für sich beantworten. Nur dann kann man geeignete Erziehungsmaßnahmen für Mensch und Hund ergreifen.
Ganz wichtig beim Grenzensetzen ist, dass man auch erkennt, wenn der Hund seine Grenzen einhält und das er dafür dann auch gelobt wird („Fein hast du das gemacht!“ oder „Feine Maus!“).

Jens Eikelmann
Hundeschule Fränkische Schweiz

Sinnvolle Beschäftigung

Vielleicht haben Sie sich auch schon gefragt:

"Wie kann ich meinen Hund sinnvoll beschäftigen?"
"Wie kann ich sein Potenzial ausschöpfen?"
"Wie kann ich ihn geistig und körperlich fordern und ihm so ein artgerechteres Leben ermöglichen?"


Die sinnvolle Beschäftigung mit dem Hund geht weit über bloßes "Stöckchen werfen" oder Unterordnung hinaus.
Vielmehr geht es darum, daß der Hund alle seine Fähigkeiten erproben und ausleben kann. Alle Sinne des Hundes wollen gefordert sein.
Ich möchte damit nicht sagen, daß die Unterordnung nicht wichtig ist, aber sie ist eben nicht alles. Das gemeinsame Erleben von Abenteuern und Bewältigen von Aufgaben soll bei der Beschäftigung von Hunden im Vordergrund stehen. Dadurch wird die Bindung zwischen Mensch und Hund aufgebaut und gefestigt.
Plötzlich entdeckten Sie vielleicht ganz neue Seiten an Ihrem Hund und er an Ihnen.
Was gibt es Schöneres und Spannenderes?
Lernen Sie Ihren Hund von einer anderen Seite kennen und freuen Sie sich an seinen Leistungen.



Jens Eikelmann
Hundeschule Fränkische Schweiz

Hunde unterm Weihnachtsbaum

Der Winter steht vor der Tür und die Weihnachtszeit rückt immer näher. Bei dem einen oder anderen Kind regt sich der Wusch nach einem Hund bzw. Welpen als Weihnachtsgeschenk. Auch die Eltern sind einem vierbeinigen Familienzuwachs gegenüber nicht abgeneigt. 
So schön es auch ist, einen Hund in der Familie zu haben, möchte ich doch zu bedenken geben, dass man sich mit einem Hund ein soziales Individuum ins Haus holt und kein Spielzeug. Ein Spielzeug räumt man weg, wenn man keine Lust mehr hat, damit zu spielen. Bei einem Hund ist das nicht möglich. Der Wunsch nach einem Hund ist schnell erfüllt, doch ein Hundeleben kann sehr lang sein. Deshalb ist es besonders wichtig, sich lange im Vorfeld gemeinsam mit der ganzen Familie genau zu überlegen und darüber zu diskutieren, welche Konsequenzen die Anschaffung eines Hundes mit sich bringt. Als Anregung hier ein paar Beispiele:


Warum möchte ich einen Hund? / Welche Rasse ist die richtige? / Wer kümmert sich um den Hund (Stubenreinheit, Erziehung, Sozialkontakt, Sozialisierung, Umweltsicherheit, Futter,…)? / Was für Kosten kommen auf mich zu (Tierarzt, Hundesteuer, Futter, Versicherung,…)? / Bin ich bereit, mich ein ganzes Hundeleben lang täglich, bei jedem Wetter und auch im Urlaub um den Hund zu kümmern und ihn zu versorgen? / Inwieweit verändert ein Hund meine bisher gewohnte Lebensweise? / Wer ist für den Hund verantwortlich und kann diese Person das auch leisten?
 
 










Die Liste ist sicherlich nicht vollständig, soll sie auch gar nicht sein. Neben all diesen Fragen darf natürlich nicht vergessen werden, dass ein Hund in der Familie etwas ganz Besonderes ist und viel Freude und Spaß macht. Ein Hund gibt seinen Menschen viel Wärme, Nähe und manchmal auch Trost. Hundehalter werden mir da bestimmt Recht geben. 
In diesem Sinne wünsche ich allen (Menschen und Hunden) ein gesegnetes und ruhiges Weihnachtsfest.

Jens Eikelmann
Hundeschule Fränkische Schweiz